Produktinformationen "KREIDEZEIT Tadelakt -weiß"
Tadelakt ist ein mineralischer, wasserfester Glanzputz nach traditioneller marokkanischer Art, dessen Oberfläche mit geschliffenen Steinen poliert wird. Die Verarbeitung erfolgt zweischichtig auf Putzuntergründen im Innenbereich. Die kreisförmigen Polierbewegungen erzeugen die für Tadelakt typische leichte Wolkigkeit. So entstehen ausdrucksstarke, glänzende Oberflächen von warmer, samtiger Haptik.
Tadelakt ist wasserfest. Durch Behandeln mit einer Olivenölseife, die mit dem frischen Kalk im Tadelakt reagiert, wird die Oberfläche wasserabweisend. Tadelakt ist jedoch nicht wasserdicht. Länger befeuchtete Bereiche nehmen Wasser auf, werden dadurch vorübergehend dunkler. Dies ist normal und bei Trocknung hellt die Oberfläche wieder auf. In strapazierten Bereichen wird Tadelakt mit der Zeit Gebrauchsspuren entwickeln, welche die einzigartige Charakteristik dieses Materials widerspiegeln.
Nicht geeignet für Fußböden.
Tadelakt ist eine sehr anspruchsvolle Technik. Um das charakteristische Erscheinungsbild und funktionell perfekte Oberflächen zu erzielen, ist handwerkliche Erfahrung unabdingbar. Wir bieten deshalb in regelmäßigen Abständen Tadelakt Seminare an, bzw. helfen Ihnen bei der Vermittlung eines erfahrenen Verarbeiters.
Verwendungszweck: |
mineralischer, wasserfester Glanzputz nach traditioneller marokkanischer Art |
Inhaltsstoffe: |
Hydraulischer Kalk, Quarzsande, Marmormehl, Tonmehl, Methylcellulose |
Untergrund: |
Der für Tadelakt bestgeeignete Untergrund im Trocken- und Nassbereich ist Mauerwerk mit mind. 1,5 cm hydraulischem Kalkputz oder Kalkzementputz (beide unbehandelt, fest). Hierauf kann Tadelakt direkt verarbeitet werden.
Auf folgenden Untergründe kann Tadelakt nach Grundanstrich mit Kaseingrundierung und Zwischenbeschichtung mit Kalk Haftputz aufgetragen werden: Gips- und
Kalkgipsputze, Beton, Gipskarton, Gipsfaserplatten, Wedi- Platten, Zementfaserplatten.
Auf Plattenwerkstoffen muss zur Fugenüberbrückung voll ächig ein Glasfasergitternetz in den Kalk Haftputz eingebettet und vollständig überdeckt werden.
Die Oberfläche des Putzuntergrundes muss trocken und rauh sein. Tadelakt darf nicht auf glatte Untergründe aufgetragen werden. Keine Eckschutzschienen verwenden, stattdessen Außenecken runden. Bindemittelanreicherungen und Sinterhaut an Putzoberflächen entfernen.
Nicht geeignet auf dauerfeuchten Untergründen.
In trockenen Bereichen kann Tadelakt auf Lehmputze aufgebracht werden, dabei ist eine hohe Festigkeit des Lehmputzes besonders wichtig. Die Anwendung auf Lehmputz erfolgt auf eigenes Risiko.
In Duschen und um Badewannen herum ist für guten Wasserablauf zu sorgen. Zudem haftet Silikon nicht auf geseiftem Tadelakt. Deshalb Tadelaktflächen von Wannenrändern und Böden z.B. durch einen Fliesen- oder Mosaikstreifen trennen und diese mit Silikon verfugen Im Nassbereich ist der Einsatz einer Flächenabdichtung empfohlen. Lehmputze sind im Nassbereich als Untergrund für Tadelakt ungeeignet.
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Verarbeitung: |
Tadelakt wird in zwei Schichten aufgetragen. Beide Schichten, sowie die erste Behandlung mit Seife, müssen am gleichen Tag ausgeführt werden. Während der Verarbeitung ist das Tadelakt vor zu schneller Trocknung zu schützen. Zugluft, direkte Sonneneinstrahlung, hohe Raumtemperaturen sind zu vermeiden.
Untergrund vornässen.
1. Schicht: Tadelakt vollflächig und knapp über Kornstärke (ca. 1-1,5mm) mit einer Kelle auftragen und anziehen lassen, bis die Oberfläche druckfest ist. Die erste Schicht darf weder geglättet noch auf Glanz verdichtet werden und sollte vor Auftrag der zweiten Schicht nicht ganz austrocknen.
2. Schicht: Tadelakt vollflächig und knapp über Kornstärke (ca. 1-1,5mm) mit einer Kelle auftragen und anziehen lassen. Auf ebenen Flächen kann mit der Kelle vorverdichtet werden. Anschließend mit dem Tadelaktstein in kleinen Kreisbewegungen und mit nur leichtem Druck alle Poren schließen und abschließend auf leichten Glanz polieren.
Der Zeitpunkt des Vorverdichtens und des Polierens hängt vom Saugverhalten und der Restfeuchte des Untergrundes sowie von den Umgebungsbedingungen ab und kann sehr stark variieren.
Seifen:Der erste Seifenauftrag erfolgt kurz nach Beendigung des Polierens der zweiten Tadelaktschicht. Letztere darf nicht ganz getrocknet sein und soll noch etwas Restfeuchte enthalten.
Glätteseife -Konzentrat- im Verhältnis 1 Teil Glätteseife mit 6 Teilen Wasser verdünnen Verhältnis. Seifenlösung mit einem weichen Pinsel gleichmäßig auftragen. Nach kurzem Anziehen mit dem Stein polieren bis gleichmäßiger Glanz erzielt ist.
Nachseifen: Nach vollständiger Trocknung, jedoch spätestens nach 2 Tagen, erneut verdünnte Glätteseife auftragen. Nach kurzem Anziehen mit einem Kunststoff-Folienballen (HDPE, z.B. „knisternder“ Müllbeutel) polieren.
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Reinigung: |
Verschmutzungen mit handwarmem Wasser unter Zusatz von etwas Marseiller Seife oder Korfu Seife, je ca. 1-2 Esslöffel in 8 l Wasser, und einem weichen Tuch oder Schwamm abwaschen. Um Kalkablagerungen von Wassertropfen zu vermeiden ist es sinnvoll Spritzwasser nach dem Waschen oder Duschen gleich wegzuwischen. Keine anderen Reiniger, Scheuerschwämme oder Microfaser verwenden.
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Trocknungszeit: |
2-3 Tage bei 3 mm Auftragsstärke. In den ersten 3 Monaten schonend belasten. Endgültige Aushärtung nach ca. 6 Monaten.
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Verbrauch: |
ca. 2,5 kg auf 1 m² für 2 Schichten à 1-1,5 mm.
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Werkzeugreinigung: |
sofort nach gebrauch mit Wasser |
Downloads: --> Kreidezeit Technisches Datenblatt